Das Buch „Ashturia – Der Prinz und die Tarenqua“ von Naomi Huber stand wie „Lindenherz“ auf der Longlist für den Selfpublishing Buchpreis 2022 und das hat mich natürlich neugierig gemacht. Schon auf den ersten Seiten konnte die Autorin mich für ihre Geschichte begeistern. Warum? – Weil die Hauptperson, Königin Trina von Ashturia, so stark ist, dass Prinz Liam vom Nachbarland bei ihr Schutz suchen muss. Weil ihre beste Freundin ein Drachenmädchen ist, dass in Gedanken zu ihr spricht. Und überhaupt, weil die Charaktere so erfrischend untypisch sind.

Worum geht’s?
Die Geschichte beginnt damit, dass Prinz Liam der Königin von Ashturia in deren Thronsaal gegenübersteht und um ihre Hand anhalten soll. Er: ein schlacksig-dünner Denker, der gerne Landkarten zeichnet. Sie: eine starke Kämpferin, die sich ihre Position als Staatsoberhaupt hart erkämpfen musste. Keiner von beiden hat vor, zu heiraten. Aber das Schicksal sorgt dafür, dass sie ein gemeinsames Abenteuer bestreiten müssen.
Wie war’s?
Als Leserin wurde ich sofort in die Welt von Ashturia hineingeworfen und die Handlung ging gleich voller Spannung los. Trotzdem blieb genug Zeit, die untypischen Charaktere kennenzulernen: Den schüchternen Prinzen Liam, die handlungsorientierte Königin und das vorlaute Drachenmädchen an ihrer Seite.
Mir hat gefallen, dass es hier – entgegen aller gängigen Märchengeschichten – der Prinz war, der verheiratet werden sollte, der Schutz suchen muss und dessen Eltern über seinen Kopf hinweg entschieden haben. Obwohl es vieles gibt, was Liam noch nicht (gut) kann (reiten, kämpfen, segeln, …), wirkt er dadurch nicht schwach oder lächerlich. Er lernt dazu, beißt sich durch und überwindet seine Ängste. Gleichzeitig ist er diplomatisch und klug. Und obwohl Königin Trina stark und entschlossen ist, hat auch sie ihre Schwächen, an denen sie im Handlungsverlauf arbeitet und über sich hinauswächst.
Im Lauf der Geschichte müssen Trina und Liam eine gemeinsame Odyssee durchstehen, während der beide sich verändern. Zeitweise hat die Handlung während der langen Reise dann etwas an Spannung verloren, aber das fand ich nicht weiter schlimm.
Zum Abschluss noch ein Fun Fact: Neulich fragte jemand auf irgendeinem Social Media-Kanal (sorry, ich hab vergessen, wo), warum es keine Bücher gibt, in denen das Thema Menstruation eine Rolle spielt. Doch, die gibt’s. „Ashturia“ zum Beispiel. Denn eine Schwäche der starken Königin Trina ist es, dass sie, wenn sie ihre Tage hat, vor Schmerzen kaum aufstehen kann. Ich kenne Frauen, denen das ähnlich geht – sowas gibt’s, das ist keine Übertreibung, und ich fand es irgendwie schön, wenn auch so ein Tabu-Thema mal angesprochen wird.
Hallo liebe Tala 😀
Danke für diese interessante Rezension, ich musste echt schmunzeln bei dem letzten Absatz und werde mir das Buch direkt mal merken. Der Rollentausch erscheint mir auch mehr als interessant 🙂
Liebe Grüße
Jamie
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Hallo Jamie,
ja, fällt dir noch ein anderes Buch ein, das Menstruation thematisiert? 🙂
Ganz liebe Grüße und danke fürs Lesen!
Tala
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