Nachdem ich im Frühjahr bereits eine Leserunde auf LovelyBooks durchgeführt hatte (zum Erfahrungsbericht), wollte ich es jetzt am Jahresende noch einmal versuchen. Und ich bin nicht enttäuscht – es hat wieder großen Spaß gemacht, es gab viele Kommentare und ich habe neue bücherinteressierte Menschen kennengelernt. Auch diesmal möchte ich hier im Blog einen kleinen Erfahrungsbericht geben.
Die Basics – wie startet man eine Leserunde?
Um eine Leserunde auf LovelyBooks zu veranstalten, brauchst du ein Autorenprofil auf der Plattform. Dann kannst du theoretisch einmal im Monat eine Leserunde oder eine Buchverlosung durchführen. Dazu verfasst du einen kurzen Beschreibungstext, in dem steht, was es zu gewinnen gibt (in meinem Fall 25 E-Book meines Zeitreise-Romans „Lindenherz – 824 Jahre durch die Zeit“). Außerdem denkst du dir eine (zum Buch passende) Frage aus, die deine Bewerberinnen und Bewerber vorab beantworten müssen. Schon dabei haben sich für mich interessante Unterhaltungen ergeben.

Vielleicht ist euch aufgefallen, dass manche Leserunden auf LovelyBooks mit farbigen, zum Buch passenden Hintergründen auf sich aufmerksam machen. Aber das ist offenbar bestimmten Verlagen vorbehalten und war in meinem Fall nicht möglich.
Zusätzlich zu dieser Beschreibung habe ich einen langen Beitrag verfasst, in dem ich den Ablauf der Leserunde noch einmal ausführlich erkläre. Weil mir aktive Beteiligung wichtig ist, habe ich nicht nur wieder für jede verfasste Rezension ein kleines Dankeschön verschickt, sondern besonders aktiven Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Extra-Los bei der Verlosung eines Taschenbuchs verliehen.
Hier kann man die Leserunde auch nachträglich einsehen.
Wie war’s?
Diesmal hab ich 22 E-Books verschenkt, also an alle, die sich beworben haben. Wieder habe ich jeder einzelnen Teilnehmerin und den beiden Teilnehmern eine persönliche Mail geschickt. 15 haben sich zurückgemeldet, von 7 hab ich leider nichts mehr gehört. Das ist natürlich schade – wer weiß, vielleicht kommt ja noch was, denn immerhin ist der November und Dezember ja (leider) eine sehr hektische Zeit.
Gleich zu Beginn hat mir @Laura (auf Instagram @laura_liebt_lesen) noch eine tolle Anregung gegeben: Sie fragte, ob es Templates zur Leserunde gebe, die man für Instagram-Storys verwenden könne. — Und jetzt gibt es sie! Sie sehen so aus:


Vielen Dank an Laura für diesen Tipp und dass du die Templates dann auch fleißig genutzt hast!
Insgesamt gab es zur Leserunde auf LovelyBooks über 330 Beiträge (nicht ganz so viele wie bei Leserunde 1) und zusätzlich einige Instagram-Posts. Viele haben das Forum genutzt, um ihre Leseeindrücke zu teilen. Auf diese Weise konnte ich quasi mitverfolgen, wo es Schwierigkeiten gab (einige schrieben, dass sie sich zuerst an den Schreibstil gewöhnen mussten) und welche Vermutungen die Leserinnen in den einzelnen Leseabschnitten anstellten (manche lagen schon zu Beginn erschreckend richtig, andere wurden zum Ende hin von der Entwicklung der Handlung ziemlich überrascht). Total gefreut hat mich, dass niemand mein Buch langweilig fand und dass so ein freundlicher und fairer Tonfall geherrscht hat.
Ganz besonders hervorheben möchte ich nochmal die Kommentare von @Lucy98, die für jeden Leseabschnitt lange, sehr scharfsinnige Abhandlungen geschrieben hat. Ihr ist wirklich nicht die kleinste Andeutung in meiner Geschichte entgangen! Und was mich dann ganz besonders gefreut hat: Nach der Leserunde hat Lucy einen eigenen Buchblog gestartet und „Lindenherz“ dort als erstes rezensiert. Schaut unbedingt mal bei Lucys LeseLounge vorbei, inzwischen gibt es schon neue Blogposts!
Auch @RivaTaNi (auf Instagram: @rivatanisecke) hat eine Extraerwähnung verdient, denn sie hat sich besonders aktiv im Forum beteiligt. Ganz lieben Dank – ich finde, ohne diese Interaktion und den Austausch wäre eine Leserunde nur halb so schön!
Buchverlosung
Wie bei meiner ersten Leserunde, verlose ich auch diesmal unter allen, die bis 11. Dezember 2022 eine Rezension geschrieben haben, ein Taschenbuch. Alle, die sich aktiv an der Diskussion beteiligt haben, bekamen ein Extra-Los. Zur Gewinner-Ermittlung hab ich das völlig unparteiische Zufallsgenerator-Tool von Google verwendet, um die Gewinnzahl zwischen 1 und 22 zu ermitteln. Und … tadaaa – gewonnen hat: die 10, sie gehört zu @secretworldofbooks !!! Herzlichen Glückwunsch! Ein Päckchen macht sich demnächst auf den Weg zu dir.

Zitate aus den Rezensionen
Gerne möchte ich auch diesmal wieder einige Zitate aus den Rezensionen hier teilen und die Teilnehmenden verlinken – auch als Dankeschön für ihre Mühe.
„Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle die Zeitreisegeschichten mögen, Mittelalterfans, Fantasyleser/innen und Romantiker/innen und eigentlich auch für alle anderen.“ – @Lucy98
„Eine kurzweilige Geschichte, zwischen Jetzt und Damals. Eine Fantasy-Story, wo es nicht ums Kämpfen geht, auch Drachen oder Hexen sucht man hier vergebens. Wer sich aber zusammen mit Katharina auf die Reise in die Vergangenheit machen möchte, die dort nicht nur Johann findet, sollte dieses Buch lesen.“ – @RivaTaNi
„Zunächst muss ich festhalten, dass ich zeitreise Bücher wirklich gerne lese und mich hier wirklich auf die Darstellungen des Mittelalters gefreut habe. Diese haben mich wirklich begeistern können, denn ich habe nebenbei auch noch etwas mehr über das Mittelalter erfahren.“ – @hannahandthebooks
„Zusammengefasst würde ich sagen, dass mir das Buch beim Lesen sehr viel Freude bereitet hat. Wer über ein paar Ungereimtheiten hinwegsehen kann und gerne Jugendromane bzw. Geschichten über das Zeitreisen liest, sollte es definitv mit diesem Buch versuchen.“ – @AlineCharly
„Das Buch hat mich schon seit dem ersten Kapitel in seinem Bann gehabt. Von Anfang an konnte ich die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen…“ – @Baya
„Selten hat mich ein Roman mit historischen Elementen so gefesselt! Der Verbund von Fantasy, History und Romance ist hier sehr gut gelungen.“ – @LauraMaria
„Besonders hervorheben möchte ich die guten Recherchen, der Autorin, über das Mittelalter und den flüssigen, ausdrucksstark Schreibstil, so dass ich immer gleich mitten im Geschehen war und die Geschehnisse genau vor Augen hatte. Die Geschichte ist spannend und fesselnd bis zum Ende, mit nicht vorhersehbaren Wendungen, viel Romantik und Liebe aber auch Dramatik und Trauer.“ – @Wendy
„Ich hab von diesem Buch schon einiges gehört und war nun gespannt, ob es auch meine Erwartungen entspricht und ich war überaus positiv überrascht und hab das Buch fast verschlungen.“ – @Zuzi1989
„Lindenherz ist eine erfrischend andere, aufregende Zeitreisegeschichte mit viel Action, Spannung und Gefühl.“ – @Asa
„Diese Geschichte ist so lebendig und spannend geschrieben, dass es mich als Leser bis zum Ende fesselte und nicht losließ. Diese Verbindung von Mittelalter und Jetztzeit ist der Autorin sehr gut gelungen. Für alle Leser von historischen Romanen und Zeitreisegeschichten ein Muss.“ – @Carlo52
„Ich war von Anfang an hin und weg von der Geschichte und die Idee, die dahinter steckt. Man erlebt sowohl das Hier und Jetzt, sowie auch die Vergangenheit und wie das Leben dort war. Wer sich für das Mittelalter interessiert und gerne durch die Zeit reisen möchte ist in diesem Buch sehr gut aufgehoben.“ – @girl20062007
„Ein wirklich spannender und interessanter Roman, der nicht langweilig wird. Der Leser erlebt Katharinas Faszination über das Leben anno dazumal und wird mitgenommen in die Geschichte. Mit all ihren Bürden und Tücken. Diese Zeitreise ist ein richtiges Abenteuer. Die Verbindung zwischen dem Leben von heute und im Mittelalter ist der Autorin Tala T. Alsted sehr gut gelungen.“ – @secretworldofbooks
„Für mich ist die Geschichte um Grünfels eine klare Leseempfehlung, gerade wenn man auf Zeitreisestorys steht.“ – @Tinkerswelt
Sollten sich noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit Rezensionen anschließen, werde ich diese gerne noch ergänzen 🙂
Fazit
Die Leserunde hat mir wieder viel Spaß gemacht. Ich freu mich, so tolle Menschen ein bisschen näher kennengelernt zu haben. Schließlich haben wir ein paar intensive Lese-Tage miteinander verbracht, in denen ich täglich ins Forum geschaut und einige E-Mails hin- und hergeschickt habe. Ich habe viel analoge Post verschickt und mich wahnsinnig über die tollen Rezensionen gefreut. Es ist immer wieder sehr aufregend! Vielen Dank an alle, die dabei waren.
Uii, vielen Dank für die Erwähnung und das große Lob 🥰
Mir hat die Leserunde auch total viel Spaß gemacht und ich habe auch nachdem ich fertig gelesen habe immer mal wieder durch die neuen Kommentare geschaut und gelesen wie die Eindrücke der anderen so sind 😊
Was ich auch nochmal loben möchte ist, dass du als Autorin dich so viel an der Leserunde beteiligt hast und auf jeden Kommentar eingegangen bist, das ist, wie ich im Nachhinein feststellen musste leider nicht in jeder Leserunde so.
Liebe Grüße
Lucy
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Hallo Lucy,
ganz lieben Dank für deinen Kommentar! Ja, ehrlich gesagt, hat mich das auch an manchen Leserunden gestört, an denen ich teilgenommen habe — denn irgendwie sollte das doch gerade der Mehrwert von sowas sein! Aber bei Tini Wider z.B. ist total viel Aktivität, du kannst ja mal die Augen offen halten, wenn sie mal wieder eine Leserunde macht 🙂
Ganz liebe Grüße,
Tala
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Also, wenn die Sache dir und den Teilnehmern Spaß gemacht hat, und dies der Zweck der Übung war, war ja alles ein voller Erfolg. Es ging also um die Pflege der Kommnikation zwischen Autor und Lesern, und du als Autorin/Verlegerin warst bereit, in diese Kommunikation nicht nur Zeit, sondern auch Geld zu investieren. Das ist deine Entscheidung, und niemand hat dir da dreinzureden. Was ist nun aber mit der anderen Frage, an die man beim Thema Leserunden denkt: hat die Leserunde für dein Buch Aufmerksamkeit generiert? Sind also die Verkaufszahlen gestiegen? Wenn ja, war das Ganze eine gelungene Werbemaßnahme. Wenn nicht, ja, dann eben nicht.
Ich glaube, ich habe schon bei der Vorstellung deiner ersten Leserunde hier geschrieben, ich würde es nicht über mich bringen, so etwas zu machen. Der Gedanke widerstrebt mir mit jedem einzelnen Haar an meinem Körper, als Autor/Verleger die Leser auch noch dafür zu bezahlen, dass sie mein Buch überhaupt in die Hand nehmen. Sorry. Gewiss ist solches üblich im Verlagsgewerbe, vor allem wenn es darum geht, an die Medien sogenannte Leseexemplare zu verteilen. Unter Umständen verdienen die Journalisten dann noch daran, indem sie das – weder gelesene noch rezensierte – Buch gleich zum Antiquar tragen oder an medimops schicken und dafür noch ein paar Euro – oder Cent – einkassieren. Das führt dazu, dass bei sogenannten Literaturverlagen vorweg glatt die Hälfte einer Auflage kostenlos an die Medien versandt wird. Wenn – und das ist ein sehr großes Wenn – einige von den Beschenkten dann wohlwollende Rezensionen in ihre Zeitung einsetzen, wird natürlich ein gewaltiger Leserkreis angesprochen, und das Werbeziel wird erreicht, so dass wenigstens die verbliebene Hälfte der Auflage gegen richtiges Geld verkauft wird. Weiterer Gewinn kommt dann rein über steuerlich absetzbare Kulturspenden von Banken zum Beispiel, oder über durch Stiftungen oder von der öffentlichen Hand finanzierte Preisgelder. Preisverleihungen verkaufen dann auch noch mal ein paar Dutzend Exemplare, und zum Schluss landen bei einer Gesamtauflage von zweitausend Exemplaren mindestens fünfhundert im Ramschbuchhandel. Ein auf solche Weise durchs Feuilleton getriebene Buch hat dann als „große Literatur“ vielleicht tausend Leser erreicht, und die eine oder andere Stadtbücherei wird ja auch noch ein Exemplar anschaffen, wobei zu bedenken ist, dass öffentliche Büchereien ausschließlich Bücher aus dem etablierten Verlagswesen anschaffen, niemals Bücher, die erkennbar von Selbstverlegern stammen.
So, dies gesagt, wiederhole ich noch einmal, du hast Zeit, Geld und Hoffnungen investiert. Wie sieht danach die Bilanz deines Verlages aus?
Klingt nicht gut, was ich jetzt geschrieben habe, sorry. Auf jeden Fall Danke für den Erfahrungsbericht.
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Hallo, ja, da spalten sich die Meinungen bei uns 🙂 Natürlich ist mein Selfpublishing-Projekt hier überhaupt nicht wirtschaftlich. Aber die Leserunden zählen tatsächlich eher zu den tatsächlich verkaufsfördernden Dingen, die ich im Laufe des letzten Jahres ausprobiert habe. Zumindest bei Leserunde 1 sind die Verkaufszahlen für 2 Monate deutlich gestiegen. Ob es diesmal auch so sein wird, weiß ich nicht. Vor einem Monat ist ein Artikel im Kulturteil einer mittelgroßen Zeitung über mein Buch erschienen, DAS hatte auch einen sichtbaren Effekt. Und ja, dafür hab ich der Journalistin ein Buch geschenkt, das sie sogar gelesen hat. Du weißt ja, ich betreibe das hier sehr experimentell. Ich schaue, was es für Möglichkeiten gibt, auf mein Buch aufmerksam zu machen, probiere es aus und sehe, was passiert. Manchmal nichts (Buchmesse z.B.), manchmal aber doch. Dann bin ich das nächste Mal (beim nächsten Buch) vielleicht ein bisschen ökonomischer. Und ja, mir macht das Spaß, sonst würde ich es nicht machen. Ich kenne ganz viele Autoren, die dazu keine Lust haben, und das ist auch okay, finde ich.
Ganz liebe Grüße,
Tala
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Bei mir haben die Leserunden auch stark verkaufsfördernd gewirkt. Einmal durch die Rezensionen und auch generell durch die erhöhte Sichtbarkeit.
Viele Autoren scheuen allerdings die Leserunden auf LB, weil die Leser dort nicht bestechlich sind und eiskalt auch schlechte Rezensionen verfassen, wenn das Buch nicht gefällt. Davor hat natürlich jeder Autor Respekt. Andererseits steigert das auch die Glaubwürdigkeit – der Plattform und des Autors.
Welche verkaufsfördernde Maßnahmen ergreifst du denn?
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Danke für den freundlichen Kommentar. Also, verkaufsfördernde Maßnahmen. Um die Wahrheit zu sagen, ich ergreife überhaupt keine. Ich unterhalte natürlich eine Website, auf der jeder Besucher willkommen ist, aber ich glaube nicht, dass auf diese Weise Umsatz generiert wird. Einfache Wahrheit: Peter von Mundenheim und Peter Flamm haben beide die Siebzig erreicht und haben noch viel vor, aber die Zeiten, da sie noch bereit waren, sich auszubieten wie sauer Bier, die sind vorbei. Vielleicht werden die Leser eines Tages von selber aufmerksam, vielleicht auch nicht. Anfang des kommenden Jahres wird ein neuer Roman von PvM erscheinen, und uns kommt es darauf an, dass er in der Welt ist, an die deutsche Nationalbibliothek und an das Landebibliothekszentrum Speyer werden die Pflichtexemplare verschickt werden, und die kundigen Bibliothekare dort werden die professionelle Titelaufnahme in den Katalog einpflegen, und die Exemplare – auf Papier – werden in den klimatisierten Regalen stehen, auf unabsehbare Zeit hinaus. Natürlich, nichts ist für die Ewigkeit, es können mal wieder die Bomben kommen, aber wir haben für unsere Manuskripte getan, was wir konnten.
Was die eiskalt verfassten Rezensionen anbelangt, genau damit habe ich ein Problem. Ich mache gerne auf Bücher aufmerksam, von denen ich hingerissen bin. Und damit schade ich niemandem. Wenn ich aber ein Buch abgründig schlecht finde, dann behalte ich das lieber für mich, denn ich denke mir, kann ja auch sein, ich hab bloß einen schlechten Tag gehabt als Leser, das Buch kann nichts dafür, liegt vielleicht an mir. Wer lobt, kann ruhig auch mal übers Ziel hinausschießen. Wer tadelt, sollte seinen Tadel gut begründen, oder besser den Mund halten. Besonders ärgerlich finde ich es, sorry, das wird jetzt unpopulär, wenn Bücher von Leuten kritisiert werden, die selber keine schreiben können. Warum sollte ich eine solche Kritik ernst nehmen, wenn ich doch genau weiß, die können das selber nicht? Die beste und förderlichste Kritik ist die implizite Kritik von Kollegen, nämlich indem die selber Romane oder Gedichte oder Essays schreiben, was immer. Das kann ich dann lesen und mir sagen, toll, sowas will ich auch schreiben, oder im negativen Fall, also, das kann ich besser. Literatur entsteht wesentlich aus diesem gegenseitigen impliziten Anregen und Kritisieren der Autoren, deswegen kann man ja jedes Buch immer einem bestimmten Zeitalter zuordnen, weil eben die Autoren sich gegenseitig beeinflussen, im Guten wie im Bösen. Die Kritik der Kritiker und der Leser ist im Vergleich dazu bestenfalls leerer Wind, noch einmal, wir wissen, die können das selber nicht, warum also soll ich demütig tun und vor denen den Nacken beugen, als wär ich ein Lohnknecht und die meine Dienstvorgesetzten? Die Welt ist voll von Musikkritikern, die nicht einmal die Töne von „Hänschen klein“ auf dem Xylophon selbständig zusammenbekommen, von Kunstkritikern, die nicht einmal Strichmännchen aufs Papier zaubern können, von Literaturkritikern, die sich den Arm abhacken würden, wenn sie könnten, was wir können, nämlich Romane schreiben. Warum sollte mich die Meinung solcher armen Menschen interessieren? Selber keine Romane schreiben zu können, ist keine Schande. Aber die Romane anderer zu kritisieren, um sich dabei für ein paar Minuten „groß“ zu fühlen, das ist doch einfach nur arm.
Sowas von unpopulär, ist uns klar.
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„Wer tadelt, sollte seinen Tadel gut begründen, oder besser den Mund halten. Besonders ärgerlich finde ich es, sorry, das wird jetzt unpopulär, wenn Bücher von Leuten kritisiert werden, die selber keine schreiben können.“
Au contraire (ebenso unpopulär), denn das ist in meinen Augen eher eine Haltung derer, die schlecht Kritik einstecken können. Ich muss nicht selbst Arien schmettern können, um falsche Töne zu erkennen oder selbst kochen können, um versalzenes Essen zu schmecken! Dank der zahlreichen Dienstleistungen rund um das Selfpublishing ist es längst kein Hexenwerk mehr, ein Buch zu schreiben und ich bin froh, dass es Rezensenten gibt, die ein wenig die Spreu vom Weizen trennen, damit ich als Leser nicht in jede Falle trete.
Ich lese Buchbesprechungen, um im Vorfeld zu sichten, ob der Inhalt mir zusagen könnte oder nicht (es ist eine teure Ware geworden!) und ich habe für meine eigenen Bücher auch schon schmerzhafte Kritik eingesteckt (teils sogar daraus gelernt ;o)).
Dass einige Kritiker sich ‚bestechen‘ lassen, sich vom Bild des Autors/der Autorin verführen lassen, besonders ‚harte Knochen‘ sind und ihre Macht genießen oder sogar schlichtweg keine Ahnung haben, was eine Rezension ausmacht und sie sogar hartnäckig Rezession benennen, ist ein hinzunehmender Fakt und wird – der Fluch von Social Media – noch weiter zunehmen.
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Manchmal haben mich weniger gute Rezensionen durchaus schon motiviert, ein Buch selbst zu lesen. Einfach, um mir auch ein Bild davon zu machen. Oft ist es ja auch ein wenig Geschmackssache – ich denke, das ist auch vielen Lesern bewusst 🙂
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Ja, ich kann dich gut verstehen.
Ich selbst verfasse auch nur Rezensionen für Bücher, die ich mit mindestens 4 von 5 Sternen bewerten kann. Dem ein oder anderen Autor, der meine Meinung zu einem Buch erfragte, das mich nicht überzeugen konnte, habe ich privat meine persönliche Einschätzung mitgeteilt, aber hoffentlich in konstruktiver Form.
Dennoch sind Rezensionen ja auch in erster Linie für andere Leser gedacht und nicht für den jeweiligen Autor, der aber natürlich von der erhöhten Sichtbarkeit profitiert.
Viele Publikumsverlage haben Buchblogger an der Hand, die das jeweilige Werk durchwegs über den grünen Klee loben. Wenn ein Buch dermaßen gehypt wird, macht mich das misstrauisch. Ein gewisser Streuradius bei den Bewertungen erscheint mir eher authentisch und repräsentativ.
Da du persönlich aber nicht das Ziel verfolgst, mit deinen Büchern ein regelmäßiges Einkommem zu generieren, bist du tatsächlich nicht auf verkaufsfördernde Maßnahmen angewiesen und kannst dich bei dem Thema entspannt zurücklehnen. 🤗
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Die letztere Bemerkung ist natürlich zutreffend, und zwar so sehr, dass ich nicht einmal daran gedacht habe. Klar, wer ernsthaft anpeilt, mit seinen Büchern fühlbares Einkommen zu erzielen, der muss sich krumm legen und endlos Zeit auf PR verwenden, mit ungewissem Ausgang. Viel hängt auch davon ab, wie man sich als Autor selber sieht. Betrachtet man sich vor allem als gewissenhaften und sorgfältigen Handwerker, der genau das liefert, was die Leser wollen, wird man natürlich ganz anders den Markt beobachten als einer, der sagt, ich schreibe genau das, was ich für richtig halte, niemals werde ich auch nur ein Wort ändern, bloß weil da draußen einer seine Meinung äußert. Übrigens ist nicht gesagt, welche Einstellung nun große Literatur produziert. Viele Kunstwerke, die die Zeit überdauern, sind ganz absichtslos entstanden. Shakespeare scheint wirklich nur im Sinn gehabt zu haben, sein Londoner Publikum zu unterhalten, und Cervantes wollte einfach zeigen, was passiert, wenn einer die Ritterromane wörtlich nimmt, und Justin Cronin, nehm ich mal an, wollte mit seiner „Passage“-Trilogie nichts schreiben als einen knalligen Reißer, herausgekommen ist ein Werk, dass in der gleichen Liga spielt wie „Krieg und Frieden“. Meine Meinung! Und schon wieder ist eine unauffällige Werbung untergebracht, wie hab ich das gemacht?
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Super gemacht 🙂
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Meine Gedankengänge beim Rezensieren sind ähnlich. Was mich begeistert hat, das erzähle ich gerne weiter. 🙂
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Es freut mich, dass Dir die Leserunden so viel Freude und Mehrwert bereiten und vor allem ein Plus an positivem Feedback bringen konnten! Leider, so sehe ich es, ist aber an dem desillusionierenden Inhalt des vorangegangenen Kommentars auch viel Wahres, denn wollen wir Selfpublisher nicht auch genau das Gleiche wie Verlagsautoren: „Freiwillig“ gelesen werden (nicht gelockt durch ein Frei-/Reziexemplar mit zig Gimmicks) durch einen regulären Kauf in einer Buchhandlung?
Ja, auch große Publikumsverlage verschenken Presseexemplare und an große Blogger etc., um Aufmerksamkeit zu erlangen. Wahrgenommen zu werden in der Flut von Neuerscheinungen, ist ein mühsames Unterfangen. Geht es um den Spaß, ist unser Weg ein denkbarer. Wollen wir jedoch unsere Werke verkaufen (eine Absicht, die nun wirklich nicht verwerflich ist), müssen wir aufhören, sie zu verschleudern, als seien sie uns nichts wert!
Ich selbst hatte zwei Leserunden bei LovelyBooks angeregt und nur von einem Drittel und im anderen Fall einer Hälfte der Teilnehmer:innen überhaupt wieder etwas gehört. Das Gros lässt sich beschenken und glaubt, eine Plattform gefunden zu haben, wo man Bücher abstauben kann. Mein Erfahrung wird vermutlich so enden, dass ich mein Profil dort löschen werde, denn auch das Satz-für-Satz-Zerpflücken der Texte, nur um einer Rezension willen fällt mir schwer. Es erinnert mich eher an ein Verkaufsgespräch für einen Gebrauchtwagen. Ich hingegen lese am liebsten still ein Buch in einem Zug durch und werte es für mich am Ende.
Die Frage bleibt für mich ungelöst: Ist es den meisten Selfpublishern überhaupt möglich, vergleichbaren Erfolg wie Verlagsautoren zu erreichen? Nicht einmal errungene Awards helfen wirklich. Ganz wenige schaffen es, vom Rest, den Träumern, lebt inzwischen eine ganze Industrie! Ernüchternd, aber ich belüge mich ungern selbst.
Dir wünsche ich dennoch weiterhin viel Durchhaltevermögen und allzeit tolle Ideen für Dein neues Projekt!
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Danke für deinen langen Kommentar – ja, das ist eine schwierige Frage. Ich sehe es im Moment für mich so: Ich probiere aus, ich mache auf mein Buch aufmerksam, damit andere wiederum später darauf aufmerksam werden. Leider habe ich auch schon genauso mit sehr deprimierten Verlagsautorinnen geredet, deren Bücher weder beworben noch gekauft wurden. Ich finde ja auch vor allem die Bücher, deren Cover mir öfter irgendwo begegnet, einfach, weil ich die anderen übersehe. So lange mir das Ausprobieren weiterhin Spaß macht, werde ich dabei bleiben. Und dann teile ich hier meine Erfahrung, damit andere besser entscheiden können, ob sie den Aufwand ebenfalls betreiben wollen oder lieber nicht.
Viele liebe Grüße, Tala
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Das sollte keine Kritik an Deiner Vorgehensweise sein, liebe Tala – ich gehe ja einen ähnlichen Weg. Nur für andere Selfpublisher, die noch am Anfang stehen und das Schreiben vielleicht in einem verklärten Licht sehen, sollte auch die Schattenseite zumindest erwähnt werden. Eine ist, dass heute häufig nicht die Werke im Fokus stehen, sondern die Autoren. Deshalb funktionieren Zeitungsbesprechungen, Interviews und Lesungen soviel besser als Rezensionen oder Messebuchungen.
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Ja, da hast du natürlich recht, dass es auch wichtig ist, die negativen Seiten hervorzuheben. Bei Lesungen muss man aber auch Glück haben, dass jemand kommt und vor allem ein Buch kauft, oder wie sind deine Erfahrungen?
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Du erinnerst Dich vielleicht? Ich bin die mit der Angststörung ;o) und deshalb zu diesen Verkaufsstrategien nicht in der Lage. Meiner Beobachtung nach, muss ein Autor heutzutage in aller erster Linie über ein gigantisches Selbstbewusstsein verfügen, bereit, sich als Person zu vermarkten – dem Buch kommt nur eine Nebenrolle zu. Selbst von Verlagsautoren wird erwartet, dass sie ‚blankziehen‘.
Ich bin altersbedingt desillusioniert und nicht mehr bereit zu schmeicheln, zu verschenken und meine Zeit darauf zu ver(sch)wenden, Social Media Strategien zu überlegen, teure Werbemaßnahmen (ohne Effekt) zu kaufen und auf die vorgeblich verkaufsfördernden Maßnahmen der Dienstleister rund um den Selfpublisher-Markt hereinzufallen, denn sie sind die, die vom Schreibboom am meisten profitieren (da brauche ich nur einen Blick auf meine klägliche Marge zu werfen).
Du bist wesentlich jünger, eine attraktive Frau, die viel Arbeit in ein tolles Buch gesteckt hat und ich wünsche Dir, dass Dir passende Flügel wachsen, damit auch andere das erfahren und künftig (als gekauftes Exemplar!) lesen werden! Also, immer weiter schreiben!!
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Vielen Dank für die lieben Worte – ich kann deine Desillusion (und die vieler anderer Autorinnen) ja auch verstehen. Aber noch hab ich Lust, mich auszuprobieren 🙂 Ich hoffe, du verlierst trotzdem auch nicht die Lust am Schreiben!!!
Übrigens bin ich auch eher introvertiert, öffentliche Auftritt kosten schon Überwindung. Ich unterstelle mal, das geht ganz vielen Autorinnen und Autoren so, was das ganze System des Auffallen-Müssens ja noch paradoxer macht.
Wobei ich auch glaube, das es schon immer war. Ich hab schon Texte aus dem frühen 19. Jahrhundert gelesen, wo genau das gleiche bemängelt wird 🙂
Alles Liebe und dir ein schönes Wochenende,
Tala
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Schöner Beitrag! Ich war auch sehr zufrieden mit meinen Leserunden auf LB und ich hab dort einige nette Kontakte mit Leserinnen geknüpft, die ich auch beim nächsten Buch wieder mit ins Boot holen will.
Ursprünglich hatte ich auch vor, eBooks zu verlosen statt Prints, da letztere für mich echt ins Geld gehen. Aber da die „Zartherbe Liebe“ im Kindle Select Programm ist, welches festlegt, dass die eBooks nicht außerhalb von Amazon weitergegeben dürfen, hab ich das nicht gemacht. Stattdessen habe ich aber an einem Tag, den ich auf LB vorab kommunizierte, das jeweilige Buch auf Amazon kostenlos angeboten. War natürlich nur für Kindle Leser eine Option.
Die Idee mit den Templates ist cool. Ich wusste noch gar nicht, dass die LBler teils auch auf Bookstagram so aktiv sind. Find ich toll!
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Das ist wahrscheinlich manchmal Zufall, dass die Leute auch noch auf anderen Plattformen aktiv sind, aber es sind durchaus Blogger dabei oder Leute, die auch auf Amazon rezensieren.
Das mit dem Select Programm ist ein guter Hinweis! Dahin bin ich glücklicherweise erst später gewechselt. Da finde ich deine Lösung ganz elegant. Oder kann man die Bücher vielleicht digital verschenken? Ich hab zur Teilnahme an einer Leserunde mal ein E-Book über Thalia geschenkt bekommen. Da muss ich mich informieren fürs nächste Mal.
Viele liebe Grüße, Tala
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Was auf jeden Fall geht: Du erwirbst für eine andere Person einen Gutschein für dein Buch und der-/diejenige kann es dann kostenlos downloaden. Das hab ich einmal gemacht. Aber ich finde es schon irgendwie blöd, für mein eigenes Buch bezahlen zu müssen. Gerade dann, wenn keine Herstellungskosten für ein physisches Produkt dahinterstehen.
Liebe Grüße auch an dich!
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Das stimmt natürlich, auch blöd. Da muss ich beim nächsten Mal echt dran denken!
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Will jetzt die Diskussion nicht ins Aschgraue verlängern, aber eine Bemerkung möchte ich doch noch los werden. Ob ein Autor in die Starriege der Wahrgenommenheit emporsteigt oder nicht, ist eine Frage des Glücks und des Zufalls und der Verbindungen, was immer, mit Qualität hat das nichts zu tun. Die großen Literaturverlage, die den Markt beherrschen, wollen das im Verein mit dem Feuilleton den Lesern einlügen, aber wer wirklich mit selbständigem Urteil liest, weiß es besser. Es gibt unter den Selbstpublishern zahllose Autoren. die im Vergleich mit den vom Feuilleton gelobten Autoren genauso gut und besser schreiben. Die sogenannten Publikumsverlage wollen dem Publikum einreden, wir sind die gatekeeper, wir lesen jedes Manuskript, das uns unterbreitet wird, und nur die allerbesten Texte, die sorgsam herausgefilterte creme de la creme, erreicht dann, gedruckt selbstverständlich, den Leser. Die in renommierten Verlagen gedruckten und allein vom Feuilleton wahrgenommenen Bücher seien also das Beste vom Besten, was überhaupt geschrieben wird, und die Verlagslektorate erfüllen die wichtige Aufgabe, das Edle vom Müll zu trennen, so dass der Leser in ruhiger Zufriedenheit weiß, was ich hier in die Hand bekomme, das ist die wirklich gute Literatur, und um alles andere muss ich mich gar nicht bekümmern, denn das ist schon für mich aussortiert, von kundiger Hand, das ist Müll. Diese Rede ist die Geschäftsgrundlage des Literaturbetriebs, und da stehen Millionenwerte auf dem Spiel. Wenn ein Buch in einem renommierten Literaturverlag erscheint, mit gewaltiger Beachtung durch die interessierte Öffentlichkeit, heißt das keineswegs, dass es sich um ein gutes Buch handelt. Vielmehr handelt es sich einfach um ein Buch, das vom Literaturbetrieb – Verlage, Feuilleton, Spender, Preisjurys – zum guten Buch erklärt worden ist, zum Besten vom Besten, siehe oben. Tatsächlich zeigt ein Blick in die tatsächlich geschriebene Literatur, das so mancher Heftchenroman, sagen wir, aus der Perry-Rhodan-Reihe, grad so gut geschrieben ist wie das neueste Produkt der angebeteten Nobelpreisträgerin. Der Literaturbetrieb beruht auf nacktem und kaltem Schwindel, und wer im Betrieb hochgekommen ist oder was zu sagen hat, hat keinerlei Interesse daran, an dem Schwindel zu kratzen. Wahr ist, für jedes einzelne Buch, das im Betrieb zum Jahrhundertereignis hochgelogen wird, kann man unter den Publikationen der Selfpublisher hundert finden und mehr, die gerade so gut sind oder besser. Das gilt für die angloamerikanische Literatur übrigens genauso, da lese ich gern mal rum und kann nur finden, die von der Literaturkritik hochgelobten Werke sind derselbe unfähige Müll wie bei uns. Ich will damit nicht sagen, dass das Lob des Feuilletons nicht dann und wann doch mal den Richtigen trifft, denn auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn. Selbstverständlich hat eine Autorin vom Rang einer Emily St. John Mandel ihren Ruf vollauf verdient. Daneben aber wird dem Leser versichert, jeder neue Spritzer hoch aus der jeweils neuesten Erregung der woke-Kloake sei allein schon wegen der trefflichen Gesinnung unbedingt beachtenswert. Ist er natürlich nicht, denn es ist niemals die Gesinnung, die die Literatur macht, und auffallend wird der Spritzer allein dadurch, dass er stinkt, wie das Kot eben so an sich hat. Also. Tala T. ist grad so gut wie hunderte von Autoren, die in den etablierten Publikumsverlagen gedruckt werden. DAS wars, was ich nochmal sagen wollt. Und wenn Tala T. Mühe hat, von ihrem Publikum überhaupt wahrgenommen zu werden, so hat das nichts mit mangelnder Qualität oder ungenügendem Marketing zu tun, sondern ist ganz einfach Schicksal. Bitter, aber was will man machen, c’est la vie.
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Ich mag deine langen Kommentare, hab ich das schon erwähnt? — Du sprichst da einiges an, was mich schon immer am Literatur-Feuilleton (diese Erhabenheit, dieses Wissen, um die Wahrheit, wo es doch bei Literatur so viel auch um persönlichen Geschmack und Interessen geht) gestört hat. Und ich bin so froh, dass die Gatekeeper in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Einfluss verloren haben. Eben, weil es das Internet gibt, wo ich auch Texte publizieren kann, ohne vorher einen Redaktionschef zu fragen. Und weil es viel mehr Möglichkeiten gibt, Bücher selbst zu veröffentlichen! Das hab ich auch vor zu tun, so lange da Ideen für Geschichten zu mir kommen, die ich dringend aufschreiben muss. Viele Grüsse, Tala
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Aus diesem Grund verlegen die großen Publikumsverlage am liebsten die schon erfolgreichen Autoren oder Übersetzungen aus Rechtekäufen. Newcomer haben es auch dort ungleich schwerer. Der Literaturbetrieb unterliegt den gleichen Gesetzen wie jedes andere Unternehmen.
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Ich hab mal ein interessantes Radio-Interview gehört. Da fragte die Interviewerin eine Verlagsmitarbeiterin immer wieder, wie sie denn auf neue Autorinnen und Autoren aufmerksam werde. Dabei hatte die Verlagsmitarbeiterin schon mehrfach betont, dass 99 % der Verlagsveröffentlichungen Bücher von bereits unter Vertrag stehenden Autoren seien und sie gar nicht auf der Suche nach neuen Autoren sind … Das war irgendwie sehr bezeichnend. Da trifft das Bild der Öffentlichkeit (Verlage sind dauernd auf der Suche nach neuen tollen Autoren) auf die Wirklichkeit 🙂
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Wohl wahr. Wir alle wissen ganz genau, dass die „unverlangt eingesandten Manuskripte“ unerwünschte Manuskripte sind und in den Lektoraten überhaupt nicht gelesen werden. Die Verlage suggerieren den Lesern aber, wir lesen alles, stellvertretend für euch, wie lesen praktisch alles, was überhaupt geschrieben wird, und daraus wählen wir in einem langen und sorgfältigen Prozess das Beste vom Besten aus, und das erreicht dann die Leser, nur das. Ihr Leser könnt euch also entspannt zurücklehnen und unserer Vorarbeit vertrauen, wir sichten die gewaltige Menge des Geschriebenen und bringen nur an die Öffentlichkeit, was nach Maßgabe unseres unfehlbaren Urteilsvermögens wirklich Wert hat. Alles andere, vertraut uns, lohnt nicht die Kenntnisnahme. Freche Lüge, das wissen wir alle. Eingesandte Manuskripte werden von den Lektoraten überhaupt nicht gelesen, noch nicht einmal sekundenkurz überflogen, sie werden einfach zurückgeschickt, so wie sie eingehen. Darüber sollten wir uns keine Illusionen machen.
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Ich habe eigentlich keine gute Erfahrungen mit Lovelybooks gemacht.
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Hast du auch eine Leserunde veranstaltet? – Eine Verlosung hab ich auch mal probiert, aber das hat dem Buch jetzt nicht zu mehr Bekanntheit verholfen … 🙂 Aber ich bin sehr fürs Ausprobieren!
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Ja, eine Verlosung. Hatte als Gewinn dann PDFs versendet, mit dem Ergebnis, dass ‚Reise ins Verderben‘ nur zwei Wochen später bei BitTorrent und Piratbay kostenlos zum Download bereit stand. Nie wieder gebe ich ein Buch als PDF an irgendjemand. E-Books nur noch bei Amazon im geschützten Kindle-Format. Die Bekanntheit wird überhaupt nicht gesteigert. Es bleibt im kleinen Rahmen.
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Ja, das glaube ich aufs Wort – nein, Verlosungen auf Lovely Books werde ich auch nicht mehr machen. Und E-Book-Piraterie ist auch noch mal ein ganz anderes Thema 😦
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Liebe Grüße 📖❤️
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P.s. Ich hatte das PDF gekennzeichnet. Auf der ersten Seite stand ganz groß „Gewinn aus Verlosung“
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Vielleicht hat dann wenigstens beim Lesen jemand ein schlechtes Gewissen gehabt?! Schon krass.
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Ein Freund erzählte mir, dass das PDF dort verfügbar sei. Krass. Deshalb, nie wieder ein PDF herausgeben. Schönes Wochenende 😁
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Puh, wirklich doof. Wenn man Geld investieren will, dann hab ich vom Autorenservice „Wir finden es“ gehört. Die veranlassen dann, dass das Buch auf diversen Plattformen wieder gelöscht wird. Ich wünsch dir einen schönen Sonntag!
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Vielen Dank für deine Erlebnisberichte. Ich spiele selber mit dem Gedanken, eine Leserunde auf lovelybooks zu veranstalten. Ich bin aber ehrlich. Ich sehe mich zwar als Autorin (immerhin hab’ ich mittlerweile das vierte Buch einer Buchreihe fertig, die mir sehr am Herzen liegt. Aber wie ließ ich schon eine Figur in einem meiner Romane auf die Frage: „Wovor hast Du Angst?“, sagen? „Davor nicht genug zu sein.“ In dem Fall nicht gut genug zu sein. Das liegt unter anderem an dem Genre, als auch daran, dass ich Respekt vor Viellesern habe. Ich habe früher selber gerne und viel gelesen. Bis ich anfing, in meine kleine Buchwelt abzutauchen.
Aber es liegt auch daran, dass ich nicht glaube, dass meine Mischung aus Krimi und einer zugegebenermaßen besonderen Liebesgeschichte, jeden Lesern abholt. Manche vielleicht sogar vor den Kopf stoßen wird.
Lange Rede, kurzer Sinn, ich versuche den Mut aufzubringen, das geplante Vorhaben in die Tat umzusetzen, dass ich es doch noch tue. Das liegt an Dir.
Liebe Grüße
Daira
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Hallo Daira,
das kann ich total nachvollziehen, mir geht es auch so. Ich muss jedes Mal Mut sammeln vor so viel geballtem Feedback. Mir hat es sehr geholfen, bei meiner Buchbeschreibung oder Beschreibung der Leserunde von Anfang an klar zu machen, was die Leute erwartet. Ich hab immer groß hingeschrieben, es geht um jugendliche Hauptpersonen, es gibt eine Lovestory, … manche schreckt das ja schon ab und das soll es auch, denn dann wären sie vom Buch nur enttäuscht. Vielleicht thematisierst du direkt die Art der Liebesgeschichte in der Frage zur Bewerbung um die Leserunde. Dann merkst du auch ein wenig, ob Bewerberin und Buch zusammenpassen würden. Was ich auf jeden Fall gelernt habe, ist, dass man die Nische für sein Buch suchen soll. Es bringt nichts, sich unzufriedene Leser zu holen, die gar nicht in die Zielgruppe des Buchs passen.
Sag Bescheid, falls du dich doch getraut hast.
LG, Tala
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Hallo,
das mache ich sehr gerne. (Dir Bescheid zu sagen.) Wie gesagt, ich schreibe eigentlich nischenübergreifend. Denn meine Bücher sind Krimi, lesbische Liebesbeziehung, kinky (durch die Art der Liebesbeziehung) und dementsprechend mitunter auch erotisch, wobei diese nicht im Vordergrund steht, eher dass die Erotik Teil einer „normalen“ Liebesbeziehung ist. Alleine aus diesem Nischenmix ist es schon schwierig wirklich den Mut aufzubringen.
Liebe Grüße
Daira
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Hallo Daira,
ich plädiere auch dafür, dass erotische Teile einer Geschichte kein neues Genre, sondern Teil des „Alltags“ meiner Protagonisten sind 🙂
Ganz liebe Grüße, Tala
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