Die Frage hat mich in den letzten Jahren durchaus immer wieder beschäftigt. Wer meinem Blog hier regelmäßig folgt, weiß, dass ich nicht nur Buchbloggerin bin, sondern selber Bücher schreibe. Ich hab den Blog gestartet, bevor ich meinen Debüt-Roman „Lindenherz – 824 Jahre durch die Zeit“ veröffentlicht habe. Neben dem Schreiben lese ich vergleichsweise viel und ich empfehle Bücher, die ich gut finde, gerne weiter. Aber es ist auch eine Herausforderung, die gar nicht so einfach glaubwürdig zu bewältigen ist.
Rezension oder Buchempfehlung?
Leider wurde mir ab und zu einmal vorgeworfen, andere Autor*innen schlechtmachen zu wollen. Das möchte ich absolut nicht! Im Gegenteil, ich möchte sie unterstützen und mich mit ihnen vernetzen. Ich empfehle und teile Inhalte anderer, wo ich kann. Gleichzeitig möchte ich aber nur Bücher empfehlen, hinter denen ich auch stehe und nicht behaupten, dass ich etwas mochte, was mir eigentlich nur mäßig gefallen hat. Daher rezensiere ich inzwischen fast nur noch Bücher, die ich richtig, richtig gut finde (obwohl auch eine mittelgute Bewertung einem Buch mehr Sichtbarkeit verleiht). Ergo bekommt ihr von mir vielmehr Buchempfehlungen als Buchrezensionen.
Seit ich Bücher im Selfpublishing veröffentliche, weiß ich wie wichtig solche Rezensionen für einen Bucherfolg sind. Es beeinflusst auch mich beim Kauf, wie viele Sterne unter einem Buch stehen und wie viele Menschen eine Bewertung abgegeben haben. Dabei schrecken mich (einzelne, gut begründete) negative Bewertungen nicht unbedingt ab, sondern helfen mir, die Geschichte einzuordnen. — In Anbetracht dessen, wer im Alltag alles eine Bewertung von uns will (das Hotel, das Reiseziel, der Verkäufer der online bestellten Zahnseide…), kann ich aber auch verstehen, dass nicht viele dazu Lust haben, sondern einfach in Ruhe ein Buch lesen wollen. Daher sehe ich auch durchaus eine Berechtigung darin, als Autorin Rezensionsexemplare an Blogger*innen zu verschenken. Zur Zeit lade ich wieder zu einer Leserunde auf Lovely Books ein.

Neue Autorenwebsite
Um alles noch etwas mehr zu trennen (und weil ich euch nur begrenzt mit Buchupdates zu meinen eigenen Büchern spammen möchte) hab ich jetzt noch eine „klassische“ Autorenseite eingerichtet. Hier gibt’s Updates zu den Büchern und zu Terminen. Schaut gerne mal vorbei, ich würde mich freuen! Einen Newsletter gibt es jetzt auch.
Wie sieht es bei euch aus: Rezensiert ihr alle Bücher, die ihr lest? Rezensiert ihr überhaupt welche? Lest ihr vorm Buchkauf die Rezensionen auf den einschlägigen Online-Portalen oder kauft ihr eher spontan?
Ich finde schon, dass man als Autor rezensieren darf. Gut, vielleicht sind deine Rezis detaillierter, da du den Schreibprozess kennst und ein anderes Auge dafür hast. Aber das sollte doch gewünscht sein?
Ich rezensiere eigentlich alles. Ist auch eine Erinnerungshilfe. Reziexemplare, die mir nicht zusagen, da informiere ich die Autor/innen. Wieso ich nicht rezensiere.
Bei Rezis interessieren mich die Negativen auch eher, da ich dann entscheide, ob das ein wirklicher Makel ist und ich trotzdem lese.
Liebe Grüsse
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Stimmt, der Blog ist auch für mich ein tolles Lesetagebuch. Ich hab einen viel besseren Überblick, was ich gelesen habe und schaue auch ab und zu nochmal nach. Oder wenn dann die Fortsetzung erscheint nach einem Jahr, dann hilft der Blogpost der Erinnerung auf die Sprünge.
Finde ich sehr fair, wie du das handhabst mit deinen Rezensionen! Ich glaube, als Autorin vergisst man oft, dass auch die weniger tollen Rezensionen den Lesern helfen. Mir nützt es ja auch nicht, wenn Leser mit ganz anderen Erwartungen an mein Buch geraten und dann enttäuscht sind.
Ganz liebe Grüße, Tala
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Ich finde, wenn man ein Buch von Autor/innen direkt bekommt, das ist schon was anderes, als zu kaufen. Da will ich auch direkt sagen, was mir nicht gefiel.
Ich lese oft auch erst, wenn ich mit dem Buch angefangen habe die Rezis. Meist wenn ich das Buch nicht so gut finde. Ich will dann meist nur wissen, ob das mein Gefühl ist oder ob andere das auch empfinden. Und wie es weiter geht.
😊
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Stimmt, das hab ich auch schon gemacht!!! Aber manchmal werde ich auch erst durch Rezensionen auf Blogs oder Instagram auf ein Buch aufmerksam.
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Geht mir auch so. Ich schaue fast gar nicht mehr auf die Neuerscheinungen.
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Selbstverständlich steht ausnahmslos jedem eine eigene Meinung und somit eine Rezension zu – egal ob eine Kritik positiv oder negativ ausfällt. Das trifft auch auf ‚Mitbewerber‘ untereinander zu.
Ich persönlich halte jedoch eine strikte optische Trennung zwischen Eigenwerbung und Buchkritiken für angebracht und für professioneller. Wie schnell gerät man unter Verdacht, sich entweder untereinander zu bebauchpinseln, um die eigenen Werke zu promoten oder, bei Nichtgefallen, den vermeintlichen Gegner runterzumachen. (Als Ausnahmen würde ich gelesene Bücher gelten lassen, die außergewöhnlich positiv überrascht oder inspiriert haben.) Welchen GUTEN Grund sollte es überhaupt geben, um unter dem Autorennamen fremde Werke zu rezensieren, wenn nicht den, der Eigenwerbung?
Aus zeitlichen Gründen habe ich meinen früheren Rezensionskanal längst eingestampft, den ich unter einem unverfänglichen, neutralen Namen führte und beschränke mich heute nur noch auf meine Website mit Blögchen für die eigenen Werke und/oder meine Gedanken. Jeder Autor, der Bücher schreiben will, muss lesen! Aber vielleicht, um der Glaubwürdigkeit und Objektivität willen, sollten die gesammelten Betrachtungen dazu vom eigenen Tun separiert werden.
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Wer weiß, vielleicht hast du recht. Ich bin jemand, der immer erstmal loslegt ohne groß eine Strategie zu machen. Ich blogge total gerne und habe vorher über Nachhaltigkeit sehr aktiv gebloggt und davor über Marketing und nun hab ich die Blog-Aktivität eben auf alles rund um Bücher verlagert. Weil ich reine Autorenseiten persönlich ziemlich langweilig finde, wollte ich mehr Inhalte bieten. Und da bot es sich einfach an, auch über gelesen Bücher zu bloggen. Einerseits sind sie ein schönes Lesetagebuch für mich, andererseits natürlich aber auch Inhalt für die Website und dadurch wieder Aufmerksamkeit für meine Seite, letztlich helfen sie auch den anderen Autor*innen und HOFFENTLICH bieten sie auch potentiellen Leser*innen Inspiration. Ich bemühe mich, deutlich zu machen, wenn ich ein Rezensionsexemplar bekommen habe und eben auch, dass ich auch selbst schreibe. Unter neutralem Namen fände ich die Rezensionen irgendwie auch nicht ganz fair. Da stünde ich bestimmt noch schneller im Verdacht, anderen Autor*innen heimlich eins auswischen zu wollen. Aber sicherlich hab ich auch noch nicht die abschließend beste Lösung gefunden 🙂
Lieben Dank für deinen Kommentar!
Tala
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Ich muss gestehen, dass ich wirklich große Probleme hätte, würde man mich um eine schriftliche Buchmeinung auf meinem ‚Autorenblog‘ oder unter meinem Klarnamen bitten. Da ich (leider) sehr ehrlich und sehr kritisch bin, ich jedoch niemanden verletzen oder den Verdacht erregen will, einen Deal auf Gegenseitigkeit zu machen, lasse ich es lieber gänzlich.
Auch wenn das Selpub-Dienstleister häufig so kommunizieren: Ich bin der festen Überzeugung, dass das gepriesene Book-Bubble-Liebhaben NICHT zu höheren Absatzzahlen der eigenen Bücher führt. Nach der richtigen Idee suchen wir wohl alle!
Beim großen A habe ich einen anonymen Account (schon viel länger als ich selber schreibe), wo ich Gelesenes rezensiere. (In letzter Zeit fehlt mir auch dafür die Zeit.) Anonym nicht deshalb, weil ich mich nicht um Objektivität bemühen will, sondern gerade WEIL ich nur inhaltlich und textbezogen betrachten will. Ich bräuchte nicht einmal den Autorennamen zu wissen – es sollte immer ums Buch, nicht den Verfasser oder die Verfasserin gehen. Schließlich schreibe ich selbst auch unter einem Semi-Pseudonym, um möglichen Hatern das Wasser abzugraben.😉
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Das finde ich auch unglaublich wichtig, dass es nur ums Buch gehen sollte. Ich finde es auch merkwürdig, dass manche Leute vom Inhalt auf die Person schlussfolgern. Ein Roman ist schließlich nicht mein Tagebuch. Also ja, ich schreibe daher ja auch unter Pseudonym.
Über das Buchbubble-Liebhaben kann ich noch nicht so viel sagen, ob das Verkäufe einbringt. Aber ich habe schon viele tolle Menschen kennengelernt, das will ich nicht missen.
Ich bleibe weiter dabei, nach der richtigen Strategie und Taktik zu suchen. Du siehst ja, dass ich das immer mal versuche zu justieren und anzupassen.
Liebe Grüße von hier!
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