Ein Sonnensturm führt in dieser Geschichte dazu, dass auf der ganzen Welt der Strom monatelang ausfällt. Die Zivilisation kollabiert – am schlimmsten trifft es die Großstädte. Den Protagonisten des Romans ergeht es besser, denn sie leben in einem Tal in den Smoky Mountains und sind nicht nur relativ autark, sondern halten auch noch zusammen. Deshalb ist der Roman von Linda Jones und Linda Howard trotz des aufrüttelnden Szenarios kein düsterer Thriller. Verwoben mit einer Liebesgeschichte, hinterlässt die Lektüre am Ende doch einen hoffnungsvollen Blick auf die Zukunft und die Widerstandskraft unserer Gesellschaft.

Bedrohliche Gefühle
von Linda Jones (Autor), Sindy Ganas (Übersetzer), Linda Howard (Autor)
- Erscheinungstag: 24.08.2021
- Seitenanzahl: 480
- ISBN/Artikelnummer: 9783745701074
Bis heute verstehe ich nicht den Sinn der Titel-Übersetzung ins Deutsche, ich empfinde sie als absolut irreführend. Auf Amerikanisch erschien der Roman unter dem weitaus passenderen Titel „After Sundown“. Beim deutschen Titel würde ich an einen reinen Liebes- oder Erotikroman denken und nicht im leisesten ein Katastrophenszenario vermuten. Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch die Rezension von SanNit – Rezi pur, sodass ich mich doch zum Kauf entschlossen habe.
Worum geht’s?
Im Buch wird die Erde von einem schweren Sonnensturm getroffen, dessen magnetische Strahlungen die Kommunikationsnetze und die Stromversorgung zusammenbrechen lassen. Der ehemalige Soldat Ben Jernigan, der menschenscheu und autark auf einem Berg in den Smokey Mountains lebt, ist durch seine Army-Kontakte im Vorfeld gewarnt. Aus einem Impuls heraus gibt er die Warnung an die Tankstellenbesitzerin Sela Gordon weiter, die ihm als einzige der Talbewohner ein wenig sympathisch erscheint. Damit verschafft er Sela einen kleinen Vorsprung, sodass sie noch ein wenig für den Notfall vorsorgen kann. Als der Strom dann tatsächlich weg ist, muss die Gemeinde enger zusammenrücken und sich organisieren. Parallel dazu kommen Ben und Sela sich langsam näher.
Wie war’s?
Ich hab eine Menge gelernt darüber, auf was es bei Stromausfällen ankommt und welche alltäglichen, verlässlichen Dinge plötzlich nicht mehr verfügbar wären. Die beiden Hauptpersonen Ben und Sela, beide introvertiert und menschenscheu, waren mir sympathisch. Durch die Katastrophe mussten beide ihr inneres Schneckenhaus verlassen. Das Buch ist in einer auktorialen Erzählweise geschildert, das heißt, als Leserin schlüpfte ich nicht nur in die Gedanken von Ben oder Sela, sondern auch vieler anderer Talbewohner. Das fand ich in diesem Fall sehr passend, da es eine Geschichte über Gemeinschaft, Zusammenhalt, Konflikte, Krisen und Kooperation ist. Gefallen hat mir, dass es auch für auf den ersten Blick negatives Verhalten immer nachvollziehbare Gründe gab. Alles in allem fand ich den Roman sehr spannend und habe ihn in wenigen Tagen durchgelesen.
Was bitte ist ein Sonnensturm?!
Von einem Sonnensturm hatte ich bis jetzt noch nichts gehört – zumindest kann ich mich nicht daran erinnern! Zuerst dachte ich, vielleicht haben sich die Autorinnen so etwas nur ausgedacht, weil es eine spannende Katastrophenstory ergibt. Aber kurz gegoogelt, musste ich feststellen, dass die Nasa erst Ende November 2021 vor einem größeren Sonnensturm und eventuellen Stromausfällen gewarnt hat und dass solche Ereignisse durchaus denkbar wären.
Noch während ich das erste Kapitel gelesen habe, bin ich gedanklich die Vorräte in unserem Haushalt durchgegangen: Würde nicht lange reichen, fürchte ich! Ich denke, ich werde mir einen Vorrat an Konserven, Wasser, Haferflocken, Nudeln und ähnlichem anlegen. Ein größeres Problem wäre bei uns die Heizung, denn einen Holzofen haben wir genauso wenig wie einen Generator, Benzinkanister oder Solarzellen. Es gibt also noch Verbesserungspotential – und bei euch?
Nachtrag – Hilfreiche Links hat Rina geteilt:
Klingt spannend.
Ich hab so ein Thema bei Marc Elsberg gelesen „Blackout“
Da musste ich auch an mancher Stelle schlucken, weil Ereignisse beschrieben werden, an die denkt man so gar nicht.
Einen Holzofen hätten wir auch nicht … und die Vorräte würden für ein paar Tage reichen.
Liebe Grüße
Sabine
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Hallo Sabine,
stimmt, von „Blackout“ hab ich bisher nur gehört, vielleicht sollte ich es auch mal lesen. Aber so eine Lektüre kann auch irgendwie Angst machen…
LG, Tala
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Sehr ausführlich liebe Tala. Du hast die Geschichte sehr gut interpretiert. Wie schön, dass sie dir gefallen hat. Ich denke jeder, der Dystonien gerne ließt ist hier gut unterhalten. Es freut mich auch, dass du genauso vom Titel irretiert warst. Der amerikanische passt dagegen genau.
Vielen lieben Dank für’s verlinken 😘
VG Sandra
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Ja und bei dir kam ja dazu, dass du sowas Dystopisches gar nicht erwartet hattest – wegen des Titels!
LG, Tala
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Wir haben zum Glück ein Holzofen und mobile Solarpanele für den kleinen Bedarf.
Es gibt doch dieses Heftchen Katastrophen von der Katastrophenhilfe. Recht nützlich
https://www.bbk.bund.de/SharedDocs/Downloads/DE/Mediathek/Publikationen/Buergerinformationen/Ratgeber/ratgeber-notfallvorsorge.pdf?__blob=publicationFile&v=18
Oder hier die Seite
https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/warnung-vorsorge_node.html;jsessionid=2D79E7863C1B9B2BE3282F66B9F78469.live362
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Dankeschön für die hilfreichen Links. An so ein mobiles Solarpanel hab ich auch schon gedacht. Es gibt ja auch andere Anlässe für Stromausfälle, wie man gerade in Großbritannien sehen konnte!
Ganz liebe Grüße,
Tala
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Gerne….
Es ist nie verkehrt noch etwas Sicherheit zu haben.
Liebste Grüsse
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