In den letzten Tagen war ich ein bisschen frustriert, muss ich zugeben. Da hab ich nun fünf Jahre an meinem Zeitreise-Roman „Lindenherz – 824 Jahre durch die Zeit“ gebastelt, hab überarbeitet, korrigiert, gestaltet und die Veröffentlichung im Selfpublishing vorbereitet und jetzt fühle ich mich vom Papiermangel auf dem Weltmarkt ausgebremst.
Natürlich geht das schon seit mindestens einem Jahr so, dass sich die Lieferzeiten bei Autorendienstleistern wie Books on Demand oder Tredition erhöht haben. Im Frühjahr dachte ich noch, die Lage würde sich beruhigen, bis ich mit allem fertig bin. Pustekuchen! Seit drei Wochen warte ich auf Probedruckexemplare, die eigentlich in drei Tagen hätten fertig sein sollen. Selbst, wenn sie morgen bei mir ankämen (sie befinden sich wohl in der Druckerei), sehe ich schwarz dafür, nach eventueller Layout-Anpassung und Veröffentlichung zu Weihnachten eins der Bücher verschenken zu können, denn die müssen ja wieder erst gedruckt werden.

Deswegen habe ich nun eine Entscheidung gefällt: Eine Printausgabe von „Lindenherz“ wird es vor Weihnachten nicht mehr geben, aber das E-Book sollte in 3-5 Tagen fertig sein. Ich habe nämlich geplant, Bücher zu verlosen und kann das glücklicherweise auch mit E-Books machen. Trotzdem will sich die Euphorie nicht so recht einstellen, denn eigentlich hatte ich mir das alles anders vorgestellt.
Woher kommt der Papiermangel?
Ihr erinnert euch: Alles fing mit dem Klopapier an. Die Hamsterei hat sich zwar gelegt und niemand muss wie im Mittelalter auf Moos und Blätter zurückgreifen, aber die Papierpreise sind trotzdem explodiert. Anfang November meldete das Statistische Bundesamt, die Großhandelspreise für gemischtes Altpapier hätten sich im September im Vergleich zum Vormonat verdreifacht. Die Holzpreise sind im gleichen Zeitraum um fast 50 Prozent gestiegen. Und inzwischen gäbe es auch bei Tinte und Toner Knappheit. Der Grund seien Lieferengpässe und die Corona-Pandemie. In den Druckereien stauen sich die Aufträge, während das Personal womöglich in Quarantäne oder Kurzarbeit muss und das Weihnachtsgeschäft trotzdem stattfindet. Schön erklärt das dieses Video von ZDF.
Das ist besonders schlecht für Print on Demand-Bücher, die wie der Name schon sagt, auf Nachfrage erst gedruckt werden. Normalerweise funktioniert das gut, spart Ressourcen und Lagerplatz. Aber in dieser Situation müsstet ihr wochenlang auf ein bestelltes Buch warten. – Ich werde es nach Weihnachten noch einmal versuchen. Trotzdem freue ich mich, wenn die E-Book-Leserinnen und -Leser unter euch schon vorab lesen. Gerne schicke ich euch ein kostenloses Rezi-Exemplar zu, schreibt mir einfach eine Mail.
Trailer ist fertig!
Während ich also auf die Probedrucke wartete, hab ich an einem Trailer für „Lindenherz – 824 Jahre durch die Zeit“ gezeichnet und gebastelt. Vielleicht gefällt er euch ja. Das hier ist die Premiere!
Natürlich werde ich euch auf dem Laufenden halten, wie es mit meinem Buchprojekt weitergeht und ab wann das E-Book erhältlich ist. Für mich ist das trotz aller Rückschläge vor allem eins: Eine Chance, Erfahrungen zu sammeln 🙂
Liebe Tala,
als jemand, der auch gerne und viel schreibt (aber noch keinen Roman zustande gebracht hat, sondern eher die kurzen Texte bevorzugt), kann ich Deinen Frust über den Papiermangel gut nachvollziehen. Auch ich ziehe die haptische, sprich gedruckte Version von Büchern vor. Aber andererseits: Am knappen Rohstoff Papier zu sparen, kann man ja auch positiv sehen.
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Lieber Jürgen,
lieben Dank für deinen Kommentar – du hast recht, der Gedanke ist mir auch gekommen, dass es nicht schaden kann, bewusster und achtsamer mit der Ressource Papier und Holz umzugehen! Ich selber lese Romane inzwischen vor allem auf dem E-Book-Reader, aber Bildbände, Comics, Gedichte und Sachbücher lieber gedruckt.
Ganz viele Grüße,
Tala
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Schöner und sehr liebevoll gestalteter Trailer! 😍
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Oh, vielen lieben Dank! Das muntert mich auf 🙂
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Ein schöner Trailer. Die Musik hast du sehr gut dazu ausgewählt.
Das mit dem Papiermangel wusste ich, aber auch Tinte und Toner…
Das ist natürlich für dein Buch, dass du bestimmt gerne in Händen halten möchtest, sehr traurig.
Hoffe es klappt noch.
Alles Liebe.
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Liebe Rina,
danke für deinen lieben Kommentar! Ja, irgendwann wird es mit dem gedruckten Exemplar sicher noch klappen – ich sag dann natürlich Bescheid 🙂
Ich wünsch dir einen guten Start ins Wochenende!
Tala
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😊😊
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Ich mache mir schon lange Gedanken darüber, wie viele Bäume sterben müssen, nur um unsere Buchsucht befriedigen zu können. Im Jahr 2020 sind ca. 70.000 Buchtitel auf dem DEUTSCHEN Markt erschienen. Wie viele waren es weltweit? Eine Printausgabe ist noch immer etwas besonderes, aber ressourcenschonend ist es leider nicht.
Tut mir leid für Dich und Dein Buch.
LG Babsi
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Danke dir für den lieben Kommentar! Ja, vorhin las ich sogar, dass es 2020 77.000 Neuerscheinungen auf dem deutschen Markt waren, da weiß ich nicht mal, ob Selfpublisher mitgezählt werden!
Ich habe vor einigen Jahren aufgehört, mir alle Bücher gedruckt zu kaufen und lese viele E-Books. Aber trotzdem kommen immer noch neue Bücher ins Regal.
Ganz liebe Grüße,
Tala
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Ich lese auch überwiegend eBooks, einfach auch, weil man sie auf dem Handy/Tablet/Laptop immer dabei haben kann.
Als ich im Juli umgezogen bin, habe ich auch gemerkt, dass Bücher ein schnell vergängliches Gut sind. Ich habe 7 Bananen-Kisten voller Bücher in die Buch-Telefonzelle gestellt, weil sie niemand anderer haben wollte. Die Büchereien wollen nur noch Bücher, die nicht älter als 6 Monate sind ……. Leider konnte ich nicht alle Bücher mitnehmen in meine neue Wohnung. Trotzdem habe ich noch 5 Bücherregale voll hier stehen.
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Bei mir war es ähnlich, mit dem Umzug hab ich begonnen, auszusortieren. Zum Glück gibt es Bücherschränke. Es gibt aber auch einige wenige Bücher, die ich gern mehrfach lese oder nach Jahren mal wieder. Und natürlich Comics, die leben von den Bildern 🙂
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Dies habe ich bei mir angezeigt.
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Hi Tala,
ein sehr spannender Beitrag zum Thema Papiermangel/Buchdruck/ebook.
Ich selbst liebe auch Papierbücher, einfach wegen der Haptik, des Geruchs, etc. Allerdings greife ich inzwischen oft auf e-books zurück, eil sie – abgesehen von der wichtigen Tatsache, dass man für sie kein Papier benötigt, auch praktischer zu transportieren sind, Lichteinstellungen haben usw. Natürlich kommt gerade ein schönes Cover auf Papier vielleicht besser zur Geltung, einfach weil man es öfter sieht, ich bin trotzdem ein großer Fan von ebooks. Trotzdem tut es mit für dich und dein Buch leid.
LG
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Langsam wird es. Im Tredition-Shop kann man inzwischen auch Hard- und Softcover bestellen und allmählich tauchen die Bücher auch bei den anderen einschlägigen Onlineshops auf. Allerdings verdiene ich als Autorin beim Kauf über Tredition oder Autorenwelt deutlich mehr. Das ist auch mal ein Thema für einen Blogpost 😄
Liebe Grüße,
Tala
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Ah, das ist interessant! Stimmt, das Thema könnte mehrere Blogposts mit spannenden Inhalten füllen!
Alles Liebe,
Sophie
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