Nachdenken übers Lesen: Beeinflussen die Jahreszeiten mein Leseverhalten?

Image by Willi Heidelbach from Pixabay

Den Denkanstoß zu diesem Blogpost gaben mir Antonia vom Blog Lauter und Leise und Frank vom Blog Büchernarr mit ihrer aktuellen Montagsfrage #102. Und die kurze Antwort lautet schlicht und ergreifend: Nein. Obwohl man im Winter mit guten Gewissen die Nase in Bücher stecken könnte, entscheiden eher die äußeren Umstände und aktuelle Kreativitätsflauten über mein Leseverhalten.


Ich gebe es zu, ich habe ein Problem mit Büchern. Eingespannt in Arbeit, Familie und ambitionierte Freizeitprojekte (wie eben einen eigenen Roman schreiben zu wollen), ist es für mich manchmal hinderlich, regelrecht gefährlich, meine spärliche freie Zeit mit Lesen zu verbringen.

Romane sind für mich wie Drogen

Ganz lange Zeit habe ich deshalb nur noch Fachbücher gelesen, die mir beispielsweise Hintergrundwissen für das historische Setting meiner eigenen Fantasy-Geschichte vermittelt haben. Fachbücher haben die praktische Eigenschaft, dass ich sie problemlos wieder weglegen kann, wenn Schlafenszeit ist oder andere Aufgaben anstehen. Außerdem kann ich auch zwei-drei davon parallel lesen, ohne mich zu verzetteln.

Ganz anders sieht das mit Romanen aus. Ich meine natürlich Romane, die mir gefallen, die mich mitreißen, in deren Welt ich vollständig eintauche. Die sind der wirklich gefährliche Stoff. Denn einmal in einem schwachen Moment angefangen, lassen sie mich erst wieder los, wenn ich sie zu Ende gelesen habe. Deswegen fange ich manchmal gar nicht erst an zu lesen, weil ich gerade so viel anderes zu tun habe. Aus diesem Grund beginne ich auch keine Reihe, von der ich weiß, dass sie noch nicht beendet ist – denn ich kann es einfach nicht ausstehen, am Ende – nach so viel Qual und Aufopferung – mit einem Cliffhanger dazusitzen.

Frau mit E-Book-Reader (Beispielbild by Pexels from Pixabay)
Mein Problem: Einmal angefangen – kann ich nicht mehr aufhören zu lesen. (Beispielbild by Pexels from Pixabay)

Jetzt denkt ihr bestimmt, ich bin verrückt. Die Leute, die es im Alltag mit mir aushalten müssen, können das bestätigen. Ich glaube, sie seufzen jedes Mal innerlich, wenn ich einen neuen Roman beginne. Denn dann stehen zwei bis vier Tage an, in denen ich mental abwesend bin. Dann kann es passieren, dass ich auch noch mit der Zahnbürste im Mund weiterlese und obendrein eine Dreiviertelstunde lang Zähne putze, statt ins Bett zu gehen. Dass ich nur noch sechs Stunden schlafe, gereizt und am Ende der Lektüre ein mentales Wrack bin. Obwohl es natürlich auch Spaß macht, in diesen Welten zu versinken, den Alltag völlig auszuklinken und es mir auch für das eigene Schreiben ganz viel bringt – selbst bei Büchern, die ich hinterher nicht perfekt fand.

Ich lese schubweise und exzessiv, egal zu welcher Jahreszeit

Aber so einen selbstzerstörerischen Lesekonsum kann ich mir natürlich nicht permanent leisten und wenn ich einmal (mit dunklen Augenringen und einem Rest von Lebensenergie die letzten Seiten lesend) den Stop-Knopf gefunden habe, muss ich erst wieder Kräfte sammeln, bevor der Kreislauf von vorne beginnen kann. Zur Ehrenrettung der Autoren dieser Romane muss ich sagen, dass ich nach so einem Lesemarathon und einer Mütze Schlaf meine Kreativität wiedergefunden und richtig Lust habe, selbst weiterzuschreiben. Deswegen lese ich quasi schubweise, exzessiv, unabhängig von den Jahreszeiten. Dazwischen befinden sich mehr oder weniger lange, völlige Lesepausen. Und wenn ich dann eines Abends oder womöglich schon den zweiten Abend in Folge uninspiriert vor meinem eigenen Schreibprojekt sitze, wenn ich besonders müde bin und gar nicht mehr kreativ, dann kann es passieren, dass ich wieder schwach werde und „klick“, hab ich einen neuen, fesselnden Roman auf meinem E-Book-Reader.

Welche Trilogie das zuletzt war und was ich dafür auf mich genommen habe, um auch Teil 3 lesen zu können, erfahrt ihr dann in meinem nächsten Post.

Wer ebenfalls seine Gedanken zu seinem Leseverhalten teilen möchte, kann das noch den ganzen Tag lang tun und seinen Beitrag unter Antonias aktuellen Post verlinken.

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